Die Deutsche Meisterschaft ist jedes Jahr eines der Highlights im Terminkalender des Billardsports. Drei Pool Brothers & Sisters mischten dieses Jahr im Teilnehmerfeld mit. Tobias, Fabian und Carolin blicken auf ein abwechslungsvolles, lehrreiches und tolles Turnier zurück.
Bad Wildungen. Jährlich wird der hessische Kurort zum Mekka des Billardsports. Den Auftakt der diesjährigen Meisterschaften machte die Jugend. Unsere jungen Pool Brothers, Tobias und Fabian, haben sich aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bei der Bayerischen Meisterschaft für die Deutsche Meisterschaft der Jugend qualifiziert. Für beide Jungs war es ihre erste Teilnahme an einer nationalen Meisterschaft, dementsprechend groß war die Aufregung und Vorfreude.
Tobi startete als erstes in Turnier. Er trat in der Altersklasse U17 in allen vier Disziplinen an. Los ging es mit der Königsdisziplin, 14/1 endlos. Sein Start verlief holprig. Dies war sicherlich auch der Aufregung, der Atmosphäre und den ungewohnten und neuen Gegebenheiten geschuldet. Er verlor das Spiel knapp. Auch im weiteren Verlauf des ersten Turniertags tat sich Tobi noch etwas schwer, doch er kämpfte sich von Ball zu Ball und schaffte es schließlich über die Verliererqualifikation bis ins Achtelfinale. Dort war dann leider Schluss, dennoch konnte er mit dem 9.Platz sehr zufrieden sein.
Als zweite Disziplin stand 10-Ball auf dem Programm. Nun griff auch Fabian ins Geschehen mit ein. In der Altersklasse der U15 war er mit seinen 12 Jahren einer der jüngsten Teilnehmer. Motiviert und voller Vorfreude ging er in die Partie. Fabi spielte gut, auch wenn ihm die Aufregung deutlich anzusehen war.
Ein paar stark gelochte Bälle hier und ein paar Nervositätsfehler dort führten letztlich dazu, dass er 2-4 unterlag. Nachdem sich die erste Aufregung legte und unser junger Pool Brother besser ins Turnier fand, spielte Fabian schließlich in der Verlierer-Qualifikation um den Einzug ins Achtelfinale. Der Start gelang gut. Schnell erspielte er sich eine 2-0-Führung. Im Anschluss zeigte allerdings auch sein Gegner, dass er sich nicht umsonst für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hat und verwandelte den Rückstand in eine 3-2-Führung. Fabi gab aber nicht auf und glich zum 3-3 aus. Im entscheidenden Rack war die Aufregung auf beiden Seiten wieder zu erkennen. Die Aufnahmen wechselten häufig. Ein Schussfehler Fabians auf die 7 führte schließlich dazu, dass sein Gegner die verbliebenen Bälle lochte und das Spiel gewann. Fabian verpasste zwar knapp die Runde der letzten 16, aber über seine erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft darf er trotzdem mächtig stolz sein.
Für Fabian war das Turnier zwar vorbei war, aber er unterstützte seinen Teamkollegen Tobi vor Ort. Dieser war nämlich noch im Rennen. Im 10-Ball und 9-Ball erwischte er eine knackige Auslosung. Am Ende stand hier 2x Platz 17 auf dem Papier. Im 8-Ball zeigte er noch mal seine ganze Klasse und spielte sich von Runde zu Runde bis ins Achtelfinale vor. Eine starke Leistung.
Im Anschluss der Jugend begann die Deutsche Meisterschaft der Erwachsenen. Caro trat im 14/1 endlos und im 8-Ball bei den Damen an. Der Start in das 14/1-Turnier war stockend. Es fiel ihr sichtlich schwer, sich an die Tische und rutschigen Bälle zu gewöhnen. Caro kämpfte, nahm die Situation an und biss sich in das Turnier rein. Im 14/1 sollte es dennoch sein. Sie verlor ihre beiden Spiele und schied aus.
Wenige Tage später nahm sie im 8-Ball einen neuen Anlauf. In ihrer Lieblingsdisziplin liefen die Dinge deutlich besser. Caro konnte sich deutlich besser auf die schwierig zu spielenden Tische einstellen. Dadurch erlangte sie mehr Sicherheit in ihrem Spiel und sie lochte ein paar ansehnliche Bälle. Letztendlich konnte sie das Match mit 5-3 für sich entscheiden und Glücksgefühle stellten sich ein.
Caro fühlte sich nun deutlich wohler und im Turnier angekommen. In der Gewinner-Qualifikation spielte sie gegen die hochdekorierte Melanie Süßenguth um den Einzug ins Achtelfinale. Hier bezahlte Caro ordentlich Lehrgeld. Melanie zeigte ein fast perfektes Spiel und schickte Caro mit 5-0 in die Verlierer-Qualifikation. Unsere Pool Sister hatte noch eine weitere Chance sich für die Runde der letzten 16 zu qualifizieren.
In einem engen Match gegen eine starke Gegnerin verpasste sie die Chance auf eine frühe Führung, indem sie einen einfachen Ball verschoss. Sie lag 0-1 zurück, biss sich aber in die Partie und drehte das Spiel zu einer zwischenzeitlichen 2-1-Führung. Caro spielte solide und taktisch klug. Ihre Safteys waren gut, aber oft nicht gut genug. Immer wieder fand ihre Gegnerin einen Ausweg mit guten Re-Saves oder starken Lochspiel. Mittlerweile lag Caro 4-2 zurück und fand sich in einer Saftey-Situation wieder. Es blieb ihr nur ein Jump-Shot, um sich aus der Situation zu befreien. Sie sagte die 15, die press an der langen Bande lag, in die gegenüberliegende Ecke an. Der Pot gelang! Ein überragender Ball. Das Lochen der 8 war im Anschluss Formsache, Caro verkürzte noch mal auf 3-4.
Am Ende verlor sie nach hartem Fight das Spiel dennoch mit 5-3 und das Turnier war für sie vorbei. Auch, wenn im ersten Moment die Enttäuschung überwog, konnte Caro mit etwas Abstand feststellen, dass sie sich teuer verkauft und gut präsentiert hat.
Generell war die Deutsche Meisterschaft für alle unsere Spieler und Spielerinnen eine tolle Erfahrung und ein aufregendes Erlebnis, was sie sicherlich nie vergessen werden. Die Motivation ist bei allen groß, sich für das nächste Turnier erneut zu qualifizieren.